Uneindeutige happy ends hinterlassen mir immer mehr emotional Unbehagen zurück. Die Menschheit überlebt, aber das Astronautenpaar muss sich in den Weiten der Galaxien erst nach dem Abspann suchen und finden. Ungewisses Auskommen, welches nagt.
Totales Scheitern könnte ich, denke ich, besser verkraften. Aber an Ambiguität im Glück kaue ich schwer. Vielleicht liegt es am Verlust des Körpers, durch den ich die Welt wahrnehme. Der Protagonist Cooper fliegt in der Endszene nochmal hinaus, um Co-Pilotin Dr. Brand zu suchen, doch bevor dieser Handlungsbogen abgeschlossen werden kann, endet der Streifen. Protagonisten sind in diesen handlungsgetriebenen Werken unser Werkzeug, durch welches wir die Diegese erkennen können, sie sind, wenn man weit genug greift, die Schnittstelle, die diese Diegese erst erzeugt. Und wenn Cooper ins Ungewisse verfliegt, verliert das happy end der Diegese ein wenig Wahrheit. Und das erzeugt Unbehagen in mir. Weil mit Cooper der Kontakt zur Welt flöten geht. (Hier schimmert meine gegenwärtige Lektüre Merleau-Pontys durch.)
Abgesehen davon ist natürlich die Darstellung von relativer Zeit fragwürdig, aber jede Darstellung von relativer Zeit ist wohl inhärent fragwürdig, nehme ich mal an. Das kann man also keiner künstlerischen Darstellung ankreiden, denn das kreative und damit immer schon zu einem Grade fragwürdige Darstellen physikalisch komplexer Gedanken ist ja deren Aufgabe, wie manche sagen. Ebenso ist das Erschaffen dieses tiefgreifenden Unwohlseins etwas, was ich mir erwarte mittlerweile.
In kleinen Zimmern sitzen und Glühkäfern nachjagen, von denen ich nicht weiß, ob sie der Herbstnacht oder meinen viel zu lange getragenen Kontaktlinsen entsprungen.
In kleinen Zimmern sitzen und augenblicklich jeden Dreh am Thermostat spüren, weil nie zu viel Abstand zwischen mir und dem Heizkörper unter dem schmalen Fenster zur Straße hin liegt.
In kleinen Zimmern sitzen und vom Souterrain aus unangreifbar die Basiskurve anheben, die in den sieben mitgebrachten Büchern aus dem Koffer Fragmente hergegeben hat zur freien Weiter- und persönlichen Selbstentwicklung. Silbern gezogene Horizonte, keinen Meter entfernt von jedem Punkt gewachsen, in den kleinen Zimmern, Linien, die sich als Membranen offenbaren, wenn ich sie in Ruhe beobachte, morgennachts und gerade dann, wenn keine Zeit mehr sich findet.
In kleinen Zimmern sitzen, lauschend dem Kopfhörerpaar, die da im Raum liegen, unter null, eine Monstranz, ein Altar, ein Monitor vielleicht, in dem alle potentiellen Ernstfälle erprobt und entfernt gerendert werden, vielleicht, in kleinen Zellen eines Seins aufgefangen.
In kleinen Zimmern sitzen und abrattern, Text –*
Heute bin ich drei Wochen in Bremen. Ein Zeitpunkt so gut wie jeder andere, um ein paar erste Eindrücke festzuhalten. Ein Zeitpunkt, der meinem persönlichen Empfinden nach besser ist als jener nächste Sonntag, weil das erste Monat ja doch in irgendeiner Form ein zu gerader Zug wäre.
Ich mag es hier. Die wenigen Menschen, die ich bisher kennengelernt habe, sind durchwegs erfreulich und umgänglich und – was wichtig erscheint – scheinbar mit mir und meiner Persönlichkeit kompatibel. Da die Uni hier allerdings erst morgen angeht, sind diese netten, kompatiblen Menschen zum Größtteil wie ich Erasmus-Leute, ich kann also noch gar nichts über den Bremer Charme von mir geben, sollte es einen solchen denn geben. Tut mir leid.
Eine Anekdote zur Versinnbildlichung der erfrischenden Mentalität hier habe ich aber doch: Gleich in meinen ersten Tagen wurde ich, vor einem Café wartend, Zeuge eines kleinen Verkehrunfalls, als ein heranrollendes Auto einen bei der Ampel wartenden Fahrradfahrer streifte. Weiter nicht umgewöhnlich, es schien nichts allzu Grobes passiert zu sein. Ich stellte mich nun, als der Wiener der ich bin, auf eine Tirade von abfälligen Kommentaren in Richtung des unschuldigen Fahrradfahrers ein, ehrlich, wieso muss er auch die Straße benutzen, die ist ja für Autos da, Leute haben es ja eilig, et cetera. Aber, oh Wunder, der ausgestiegene Autofahrer entschuldigte sich und in einem Augenblick fanden sich einige helfende Passanten. Formalitäten und Unfallnotizen wurden ausgetauscht, ohne das ein böses Wort fiel, wenn überhaupt schien die Stimmung gegen den, aus meiner unprofessionellen Meinung auch tendenziell schuldigen PKW-Lenker zu gehen.
Ich weiß noch nicht, ob das eine Folge der angeblichen deutschen rationalen, bürokratischen Weltsicht ist oder ein Phänomen der durchaus fahrradfreundlich ausgelegten Stadt Bremen. Auf jeden Fall bin ich innerlich schon ein wenig eingenommen von einem Ort, wo zumindest in diesem Fall ein Stärkerer nicht hingehauen hat und das auch offensichtlich niemand erwartet oder hingenommen hätte.
Das Café, vor dem ich wartete, ist vorerst mal neben meinem Souterrain-Zimmer meine Basis. Man bekommt dort verschiedene Tees ohne komisch angeschaut zu werden, weil man im Kaffeehaus keinen Kaffee ordert, ich hatte dort schon eine stundenlange Unterhaltung über Theatertheorie mit meinem zukünftigen Professor und außerdem ist es nach einem Märchen benannt. Ich habe also ein Café gefunden, ein Umstand, der mich hoffnungsvoll stimmt. Es ist immer ein Meilenstein, in einer neuen Stadt ein Stammcafé zu finden. Ob das Rotkäppchen ans Jelinek herankommt, wird sich weisen. Erstmal bin ich soweit eingerichtet. Das Semester kann beginnen.
Das Wintersemester 16/17 verbringe ich via Erasmus an der Universität Bremen. Ab und zu werden hier also mehr klassische Blogeinträge à la Tagebucheintrag raufgehen, was aber hoffentlich auch die gewohnten Texte häufiger machen wird. Mal schauen.
Bleibt der Bus am Weg in die neue zeitweilige Bleibe in Bremen in Berlin stehen, bleibt man ein paar Tage da und geht ins Theater. Macht man halt so.
Heute sah ich in der Volksbühne die Apokalyse nach Johannes, frisch von Herbert Fritsch inszeniert. Dass das letzte Stück, über welches ich hier schrieb, auch eine Fritsch-Inszenierung war, soll nichts heißen, ich wollte bei all dem Geschrei um die Volksbühne nochmal hin und ein Pollesch ging sich eben zeitlich nicht aus. Und Apokalypse klang ja auch irgendwie situativ passend. Ich bin gerade zurück in meinem Zimmer und schreibe geschwind ein paar Beobachtungen und Gedanken dazu nieder. Nichts hier ist vollständig oder erhebt irgendeinen Anspruch auf ähnliches. Auf geht’s!
Von Beginn weg ist Johannes (gespielt von Wolfram Koch) präsent als Johannes der Nacherzähler, Johannes der Berichterstatter, der quasi gerade aus Marathon angelaufen kommt, seine eigenen Eindrücke schildert (im Auftrage des ausführenden Gottes) und wie es scheint gleich vor den Augen aller in sich zusammenbrechen könnte. Dass ihm Elisabeth Zumpe permanent aus einem großen großen Buch souffliert, bricht diese Erlebnisstruktur nicht, sie erinnert aber, dass das hier Bibel ist und alles hier, so sagt Johannes, Gottes seal of approval hat.
Nachdem ich anfangs ein wenig dieser Struktur nachgehangen bin, ist mir im Verlauf des Stücks dann doch eingefallen an was mich das alles hier erinnerte, mit der leeren neonfarben beleuchteten Bühne, dem storyteller, seiner Einflüsterin und dem DJ, der stets für die passende Soundkulisse sorgte: Was wir hier sahen, war eine keynote.
Johannes ist der Projektleiter und präsentiert den Shareholdern in Zahlen und Bildern den Erfolg der Apokalypse. Dass er dabei scheinbar fluid zwischen den Perspektiven des beobachtenden Menschen, des handelnden Gottes (samt seiner Werkzeuge, sprich Engel) und dessen notwendiger Kehrseite, des Teufels wechselt, ist durchaus notwendig für diese umfassende Präsentation im Stile von Apple und Co. Es geht nur noch zum Teil darum, was passiert ist, ebenso wichtig ist nun, wie und weshalb geschieht. Johannes braucht eine gute Anekdote, um die Zusehenden, alles potentielle Käufer und Käuferinnen von Apokalypse, auf seine Seite zu ziehen.
Das war’s auch schon, vorerst mal. Eigentlich wollte ich nur diese Idee der keynote, die mir ungefähr auf halber Höhe kam und nicht mehr wegging, anbringen. Ich mochte den Abend, alles war schön und gut und mitreißend. Alles was man sich vom Ende der Welt so erwartet. Und als guter Theaterjünger hab ich natürlich nach der Vorstellung ein „Ich war dabei!“-Poster von der alten Volksbühne beim Merchstand besorgt. Und einen Pollesch-Band mit Kapitalismus im Titel. Wäre ja sonst auch nichts.
Wenn ich jetzt losgehe, erwische ich den Zug noch, aber noch suche ich frenetisch nach meinen Schlüsseln. Nein, nicht meine Schlüssel, die habe ich hier, brauche sie aber nicht mehr wirklich. Die Fahrkarte, mein Ticket. Suche ich. Frenetisch.
Ticket für den Zug, den ich noch erwische, wenn ich jetzt losgehe, aber den ich nicht betreten kann, ohne Ticket. Denn: Dieses Ticket gilt auch als Fahrkarte zwei Stunden vor und nach der Veranstaltung. Aber dieses Ticket ist nicht hier, sondern im anderen Raum, dessen Schlüssel ich nicht bei mir trage, weil ich in an dem Ort versteckt habe, als Selbstschutz vor dem Ziel, nein nicht vor dem Ziel, vor dem Zug. Denn ich will da nicht hin. Es war zwar ein Abenteuer und – wie man so schön sagt – eine Ehre, hinzudürfen und ich habe mich auch wirklich gefreut und eigentlich freue ich mich ja eh noch immer, aber hin will ich dann nicht. Mir reicht die Möglichkeit des Zuges,
aber Ubahnen heißen Atemnot.
Also bleibe ich stehen am Bahnsteig, in dem mit Farbe am Bahnsteigboden markierten Bereich, als AKTIONSFLÄCHE abgegrenzt. Dort stehe ich, in der für mich passenden Zone und versuche, versuche, versuche, bis ich es dann auch wieder sein lasse. Mein Körper, die arrogante AKTIONSFLÄCHE, will nicht und agitiert also gegen mich und meinen lächerlichen Willen.
Schon scheiße, wenn du weißt, objektiv, der Zug ist ein guter Zug, und der Ort, an den der Zug dich bringt, ist ein guter Ort, wahrscheinlich, der beste Ort für dich in deinem Zustand und überhaupt ist dieses Event die Möglichkeit für dich, aber der Körper weigert sich, schlicht.
Also bleibe ich hier und denke lieber nicht mehr dran, an diesen guten Ort, weil ich sonst auch an den guten Zug denken muss und ich es nicht schaffe, auf Teufel komm raus nicht schaffe, an meinen Körper vorbei zu denken. Ich winde mich in tausend Verrenkungen pro Minute, in der Hoffnung ihm in die Verwirrung zu entkommen, aber mein Körper ist mir auf die Fersen getackert und schon beim ersten Gedanken von ZUG schickt er ein Bild von ZUG im Tunnel,
stehend, und heißt Atemnot.
Es fehlen die Mittel, zu interagieren, was ich brauche, ist LEVERAGE. Eine Untersuchung wird gestartet, um die Aktionsfläche, meine egoistische Körperlichkeit in die Ecke zu drängen und zu einem funktionstüchtigen Mitglied der Gesellschaft zu formen, mit Bahncard. Das alles ist doch auch nur Kunstmanagement und ich sollte auf meinem Instrument spielen können, wie es mir beliebt, findest du nicht auch?
Aber nein, ich bin hier, ins kollektive Wir gezwungen, wenn ich davon spreche, wie ich meine Aktionsfläche bearbeite, wie ich meine Aktionsfläche bearbeitet, während wir uns im Weg stehen und wir uns Aktionsflächen beobachten. Wir agieren hier also immer gegen einander, wir Aktionsflächen, das ist unsere Ausgangsposition, das müssen wir einfach akzeptieren, dann geht’s auch wieder. Auch wenn alles immer größer wird, alles außer der abgegrenzte Raum, hier am Bahnsteig. Der bleibt gleich.
Vielleicht ist es der abgegrenzte Raum, an dem ich sein soll. Nicht dieser gute, wahrscheinlich beste Ort, nein, ich weiß ja nicht einmal, ob der überhaupt (noch) existiert. Klar, er steht auf dem Ticket, wie auf einer Karte aus einem mittelmäßigen Gymnasiastenatlanten, aber was heißt das schon? Gleich daneben steht da auch „Tschechoslowakische Republik“ und der „sowjetische Einflussbereich“ ist mit einer fetten roten Linie um den Fahrpreis samt Mehrwertsteuer gezogen. So argumentiert die Aktionsfläche, mit einem polyphonen Wimmern, aus dem nur heraustönt, dass sie nicht zurückbleiben will. Die Aktionsfläche hat noch nicht überrissen, dass ich nicht ohne sie kann, mein Körper ist mir an die Fersen getackert, er braucht nicht winseln. Wenn ich die Wahl hätte —
dieses kleine bisschen Demut würde auch nichts, wirklich gar nichts ändern. Ich reiche ihm also die Hand, weil er eh nicht abzuschütteln ist und stoße ihn vor mich her, so im Kreis herum, bis mir und ihm und Schwindel ist. Dann setzen wir uns hin und ich nehme meinen Schlüssel, den ich noch rechtzeitig mitgenommen habe, zum Glück, in die Hand und kratze uns das PARADIES in den Arm. Er lacht und lobt meinen Pinselstrich. Dann gibt er w.o. Ich habe gewonnen, was mich ein klein wenig freut und kratze weiter ins uns hinein, bis der nächste Zug kommt.
Einsteigen, festhalten, auf den guten Ort — dann Atemnot.
Du schaust durch ein Fenster wie Apfelsaft und siehst erst mal nichts
// … außer Apfelsaft.
Die Augen schaffen es noch nicht, auf ein mögliches Dahinter scharf zu stellen,
das erfordert deine ganze Aufmerksamkeit,
die du ihm aber partout nicht schenken willst.
Deswegen weiterhin:nur Apfelsaft //
– und animierte Schemen, die müssen reichen.
Die animierten Schemen reden tanzen, trinken,
aber du ahnst nur Mundöffnung, hörst Holzbodenknacken
– durch den Apfelsaft. //
Die animierten Schemen trinken, trinken
und du hoffst, sie trinken dem Fenster
// den Apfelsaft aus und schüfen Klarheit.
Aber diesen Gefallen tun sie dir nicht – niemanden.
Selbstschlucken musst du für deine Brillanz, die dir so heilig ist, wie du stets betonst.
Selbstschlucken, während die animierten Schemen
lachen über dich und über deinen trinkenden Kopf
frischgepressten Apfelsaft leeren. //
Dieser Text ist ein Beitrag zum Wort trüb in Dominik Leitners .txt-Projekt.
Null. Eins.
Die sicherste Sicherheit, die berechenbarste Reihe machte ihm die größten Probleme. Noch mehr Probleme, wenn man seine Dauerschleife an Gedanken so nennen konnte, als die Welt, aus der er sich damals in die Zahlen geflüchtet hatte.
Eins. Zwei.
Seine Aufsichtspersonen hatten ihn in Richtung dieser Zahlen eingenordet, als er mehr und mehr an der Unverlässlichkeit zu beißen hatte, denn die Zahlen schienen ihnen ein verlässlicher Partner. Damals war man noch von der Angst beseelt, dass unzufriedene Kinder nahezu zwanghaft auf die schiefe Bahn geraten mussten. Aus ihrer pädagogisch wertvollen Sicht war wohl das Verantwortungsbewusste gewesen, solchen Schülern und Schülerinnen Aufgaben als Leitbanden zur Seite zu stellen. Die Narren! Und er hatte in seiner Verlorenheit die Schienen nur allzu gerne mit großen Augen angenommen, sie zu Gängen gemauert aufgezogen bis in den Himmel, geweißt zum Aufzeichnen des Folgenden benutzt. Das einzig Spontane an seiner Folge war von da an seine variierende Handschrift und auch bei der ließen sich Muster festmachen.
Die Zahlen gestalteten ein sicheres Zimmer in dem Haus, in dem er mit der Menschheit lebte.
Drei. Fünf.
Doch in all der Sicherheit hatte er schließlich den Riss in der Wand entdecken müssen. Er war so alt, nicht mehr zu sehen, nur beim langsamen Berühren der Zahlen fühlte man seine Präsenz. Aber da war er, und beim ersten Kontakt hatte er sich bei ihm festgesetzt. Jetzt ließ er ihn nicht mehr los. Wo die mathematischten Denker einfach weiterzogen zu hehren Zielen, schrie es ihm entgegen:
Es gab keinen Anfang.
Acht. Dreizehn.
An den Anfang hatte man die Null gesetzt, danach selbstverständlich, wie es scheint, die Eins. Danach lief wieder alles regelrecht ab, nur diese ersten beiden Ziffern hielten sich an nichts. Nur eine Episode, Null. Eins. Pures Chaos, aus dem alles entstand?
Einundzwanzig. Vierunddreißig.
Wenn die Anfänge nicht richtig waren, wie konnten sie dann solche idealen Regelmäßigkeiten hervorbringen, die schließlich die Welt erklären konnten? War die Ordnung der Nachfolgenden gar eine Illusion, die sich Suchende wie er in die unglückliche Zufälligkeit gesetzt hatten, um sich daran festzuhalten? Null. Eins. Erste in einer Welt von Chaoten? Vielleicht hatte Fibonacci einen Fehler gemacht, oder einfach zu früh aufgehört. Hatte er es überhaupt als fertig angesehen? Null. Eins. Großes scheitert immer am Anfang, nie am Ziel. Noch nie hatte er von etwas gehört, das fertig war und plötzlich falsch.
Fünfundfünfzig. Neunundachtzig.
Die Zahlen waren nicht mehr sicher, jetzt wo er sah, wie brüchig ihre Grundfesten waren. Aber er konnte schließlich auch nicht hinaus, so weit hatte er sich frohen Mutes eingemauert, ohne eine Tür zu lassen. Mit festen Füßen in ungewusste Fehler einbetoniert.
Die Unruhe wuchs in ihm, er setzte sich, um ein paar neue Zahlen zu notieren. Einhundertvierunddreißig. Zweihundertdreiundzwanzig. Unter seinen geschlossenen Lidern prangte der Spalt. Wieder aufstehen, um ihn zu untersuchen. Null. Eins. Die unbeschriebenste, ursprünglichste aller Dichotonien: Nein. Ja. Nicht. Schon. An den Anfang der größtmöglichen Harmonie hatte jemand den ultimativen Gegensatz gesetzt und ihm dann an den Kopf geworfen. Es waren immer solche Momente gewesen, in denen er an höhere Wesen glaubte. Der Demiurg musste ein Sadist sein.
Dreihundertsiebenundfünfzig. Fünfhundertachtzig.
Die perfekte Reihe musste sich doch wehren, ihren lachhaften Ursprung zumindest im Nachhinein verbannen. Aber die Zahlen liefen weiter, keine Entschleunigung, kein Blick zurück. Den ließen sie ihm über, so musste er wohl ihre Rache führen. Ausbrechen, Einbrechen. Zum Einstürzen bringen? Die Ordnung in ihrem Ursprung zuführen. Weiterschreiben, die Zahlen zum Vorschlaghammer formen. Anheben.
Neunhundertsiebenunddreißig. Eintausendfünfhundertsiebzehn. Zweitausendvierhundertvierundfünfzig. Dreitausendneunhunderteinundsiebzig. Sechstausendvierhundertsechsundneunzig. Null. Eins.
Null. Eins.
Null. Eins.
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Dieser Text ist Teil des Projekt .txt auf neon|wilderness, Wort „Wahn.“
raum und leere,
körper und ton.
wir nehmen, was wir müssen
nichtsein dürfen wir nicht
noch mehr existenz ist
gezwungenermaßen sinn
wir müssen, was wir dürfen
werfen unsselbst in die waagschale
wir, wir, wir sind das material dieser zeit
nichtsdestotrotz enden wir, abundzu
im jahr null werden wir immer neu wir
kollektive trauer ist unser sieb, wir sind geschliffen
wir, wir, wir, jetzt ohne euch
körper und ton,
raum und leere.
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Der vorliegende Text ist ein Beitrag zum Projekt .txt, Stichwort „nichtsdestotrotz“.
Eines Tages war er weg. Natürlich hatte er nicht gesagt, dass er bleiben würde, aber nach all den Feiern und Festreden war er geblieben für den bloßen Alltag, also war er irgendwie einer von uns geworden, allmählich. Oder nicht.
Er hatte es gebracht und alles war schnell geworden in uns, um ihn herum. Er war in das Gästezimmer des Hauses gezogen und hat aus dem Fenster auf den Garten geschaut, viele Stunden. Dann, im Frühling hat er unsere Arbeiten im Garten von dort aus kommentiert, aber das war das Unsere, da waren wir die Weiteren, er konnte uns in dieser einen Sache nichts zeigen. Was ihn traurig machte, auch wenn er es nie zeigte. Immer hatte er ein stolzes Gesicht hervorgekehrt, wir waren doch die Seinen geworden. Vielleicht war er deswegen gegangen. Weil wir etwas wussten, was nicht er uns gegeben hatte. Wer wir nicht nur die Seinen waren, vielleicht.
Wenn die Tage kürzer wurden, wurde er immer höheren Mutes, da war sein Lachen ein echtes. Besonders an den stürmischen Abenden ging es ihm gut. Wenn wir uns in einem der großen Zimmern zusammensetzen um den Kamin, schien er wieder von sich überzeugt.
Waren diese Stunden nicht genug? Anfangs waren sie es sicher, aber Zeit macht unempflindlich gegen das Glück. Was irgendwann einmal vielleicht genug war, reicht später nicht, darum. Und jetzt war er weg, deswegen wohl, er hatte sich zu sehr an unsere guten Momente gewöhnt, war immun geworden gegen guten Willen. Wir hatten keinen Effekt mehr, nicht auf ihn und – der Schnelle, mit der die Reaktion auf sein Nichtmehrdasein in Gleichgültigkeit unterging – nicht auf uns. Es war Betrug an uns promethischen Menschen, dass er nicht mehr da war, soviel war sicher. Aber wer uns betrog, dessen waren wir uns nicht mehr klar.
Mein Augenlicht hatte ich in der Schule vergessen, weshalb ich am Heimweg das Elend, das mir ins Gesicht springen wollte, nicht bemerkte und folglich links liegen ließ.
Als ich am nächsten Tag wieder sehen wollte, war es schon mit jemand anderem gegangen und ich blieb weiterhin allein.
In Betracht der weiteren Geschehnisse wohl besser so. Denn das Elend wurde gemütlich und undurchsichtig. Als dieser andere, mit dem es mitgegangen war, erkannte, was es war, nämlich das Elend und nicht etwa eine selbstbefüllende Dose Bier, ließ er es ebenfalls bald – nahezu mit sofortiger Wirkung – links liegen, während dieser andere rechts weiterging. Was das Elend wütend machte und es dazu brachte, ihm mit hitzigem Geheul zu folgen. Was wiederum keinen gerade ruhigen Schlaf gewährleistete, wie der andere mir später gestand, als wir Freunde geworden waren. Und ruhiger Schlaf, der war und ist mir immer schon entscheidend gewesen.
Von all dem wusste ich nun aber nichts. Ich war daher betrübt. Und wie das so ist, führt die Betrübtheit zu nichts, außer Kurzschlussreaktionen.
Meinen Schuldigen an der Misere fand ich und begann daher immer häufiger, mein Augenlicht nach dem Unterricht mit den Filzpantoffeln in den Spind zu sperren. So übersah ich das meiste und erlebte ebenso viel.
Anfangs machte mir das Dunkel noch Angst, ich bereute mein Tun spätestens zuhause bei den auftretenden Problemen mit den Aufgaben. Auf so einen dunklen Tag gab ich mein Augenlicht wochenlang nicht aus der Hand.
Doch es war auch aufregend und so tat ich es immer wieder und häufiger. Bald wurden meine Schritte sicherer und mit etwas Geschick und List lernte ich auch im Unterricht unter dem Radar zu bleiben, was mir die ewigen Predigten der Lehrer mein Augenlicht betreffend ersparte. Ich kam also ganz gut durch.
Ich schaffte es, durch Übung und Präzision, die notwendige Langsamkeit zur Grazie zu formen und aus meiner Bewegung ohne mein Augenlicht ein Markenzeichen zu machen. Mit den Zeiten legte ich auch das letzte Stolpern ab, behielt mir aber die Distanz, ich war für alle stets in Sichtweite, aber auch nie näher. Als ich meinen Abschluss machte, war ich unfassbar geworden.
Die darauffolgenden Jahre waren von einem strahlenden Erfolg geprägt. Mein Augenlicht trug ich jetzt nur noch zu Anlässen. Bei diesen erklärte man mir dann stets unisono, wie glänzend dieses nicht sei, wie neu würde ich aussehend, unwissend, wie neu mir mein Augenlicht in Wirklichkeit war. So eroberte ich in einer ungesehenen Leichtigkeit Gesellschaften, in denen ich meiner Herkunft nach nicht einmal Sekt servieren hätte dürfen. Aber mein Auftreten war in diesen Kreisen schnell zu einer Sensation geworden und einem Spektakel stellt man keine Fragen, man liest ihm Wünsche von den Augen ab. Da ich keine hatte, nahmen sie mich herzlich auf und reichten mich durch die Ränge, bis ich eine Position erreicht hatte, die auch für mich ergiebig war.
Meine auftretende Unzulänglichkeit in Mode- und prinzipiellen Farbfragen überspielte ich mit einem Schwur auf schlichte Eleganz, mit schwarzen Anzügen konnte man glücklicherweise noch nie etwas falsch machen, was mir mein Augenlicht bei der Geburtstagsfeier meines alternden Förderers, dessen Geschäft ich bald darauf übernehmen sollte, bestätigte.
In der Position, die ich in diesem Unternehmen übernahm, wurde mein wahres Talent offensichtlich: Bauchentscheidungen. Ich hörte mich überall um und folgte dann blindlings meinem Gefühl und ließ danach agieren. Ich war ein Genie des Delegierens, ich war der unentbehrliche Mittelmann und tanzte am Parkett zwischen großen Männern und großen Informationen hin und sehr, so andächtig, dass mir viele bald aus freien Stücken ihre Fäden in die Hände legten.
Meinen Aufstieg durch die Gesellschaften konnte also kein Einhalt geboten werden. Denn sie alle vertrauten meinem Auftreten, meinem Antlitz, und ich entschied mich dazu, sie nicht zu enttäuschen. Also kam ich ganz gut durch.
Nach vielen Jahren gab ich Anfang diesen Jahres die Führung des Unternehmens meines Gönners, welches ich ganz zu meinem Geschäft gemacht hatte, ab und bezog am selben Tag meines Rückzugs aus dem Tagesgeschäft einen Aufsichtsratsposten. Und so tanzte ich auch dieses Jahr auf allen Parketts, die in meiner Branche von Bedeutung sind, Das war ein Glücksfall, wahrlich, denn es stellte sich bald nach meiner Pensionierung heraus, dass ich mich zuhause, als ich länger alleine und untätig war, nach meinem Augenlicht sehnte und begann, es immer häufiger aufzusetzen.
In mir wuchsen Erinnerungen an meine Kindheit, als ich noch gedankenlos mit ihm durch die Welt ging. So trug ich mein Augenlicht wieder mit ansteigender Regelmäßigkeit. Das besänftigte meine Retrospektive für eine Weile, doch als ich bemerkte, dass meine wachsende Sentimentalität zunehmende Gebrauchsspuren an meinem Augenlicht hinterließ, saß der Schock tief. Ich sperrte es rasch wieder ab und nahm mir vor, es in Zukunft noch spärlicher auszuführen.
So sah man mich wieder öfter in meinem alten Büro, wo ich allen hilfsbereit im Weg herumstand, bis meine Nachfolger eingestanden, dass sie auf meine blinde Gewissheit nicht verzichten wollten, ja, nicht konnten, weswegen sie mir einen Beraterposten anboten. Die Feierlichkeiten ließ ich allerdings immer mehr unbesucht verstreichen. Ich wollte mein Augenlicht nicht unnötig strapazieren und ohne entsprach es nun wirklich nicht der Abendgarderobe.
Doch ich hatte in den letzten Monaten das Gefühl, seit man mich nur noch im Büro, also nur noch ohne mein Augenlicht antraf, begannen die Menschen, den Respekt, den sie mir entgegenbrachten, von mir abzuziehen. Natürlich wurde auch jetzt noch jeder Rat, jeder Tipp, den ich von mir gab, minutiös umgesetzt, doch mir schien es, als ob sie es nur noch einer Idee von mir zuliebe taten, das aktuelle Ich, das war ihnen unverständlich geworden. Es war, als ob mit meinem Augenlicht auch das ihrige von der Bildfläche verschwunden war.
Allerdings konnte ich bisher mit diesem Gefühl gut leben und wollte keine Gedanken an mein Augenlicht oder an das Augenlicht anderer verschwenden. Seit Monatsanfang stürzte ich mich daher auf die Umstrukturierung, die ich vor Jahren angedacht, aber aufgrund des Fehlens des richtigen Umsetzers vor mir hergeschoben hatte. Nun, da ich das Tagesgeschäft abgegeben hatte, würde ich das selbst erledigen, dachte ich. Und ich ging mit festem Fuß ans Werk. Es geschah das, was ich mir erhofft hatte: Ich hatte eine neue Obsession gefunden. Aber bald erkannte ich, mit welcher Mühe es verbunden war, ohne Augenlicht tätig zu sein, ich verwand meine ganze Kraft darauf.
Vor zwei Wochen zog ich mich aus dem Büro zurück, der Anfahrtsweg schien mir eine überflüssige Verschwendung meiner Arbeitszeit zu sein. Zuhause stand mir dagegen nichts im Wege, den ganzen Tag mit dem Projekt zu verbringen. Irgendwo musste die Umstrukturierung ja beginnen.
So, vertieft in die systematische Veränderung der Welt um mich, fanden mich die Beamten vor, als sie heute um 11:15 läuteten. Sie mussten es mehrmals versuchen, bis ich sie hörte. Die letzten Nächte hatten zu wenig Schlaf gesehen, denn das Projekt nahm Formen an.
Ich hörte den einen, älteren Beamten etwas Längeres sagen, doch ich verstand nur, dass sie mich baten, sie auf das Revier zu begleiten. Schnell stimmte ich ein und zog mir die Schuhe an. Ob ich noch etwas anziehen wolle, fragte der jüngere Polizist, dafür wäre genug Zeit. Ich überlegte kurz, aber nein, das war kein Anlass für Festkleidung. Ich zog also nur eine Windjacke über.
Im Auto herrschte Stille. Ich wusste sie nicht zu deuten, da ich nicht wusste, zu welchem Zwicke sie mich abgeholt hatten. Durften sie nicht mit mir sprechen, wenn ich auf der Rückbank eines Polizeiwagens saß?
Ein Luftzug war spürbar, als der Mann vor mir sein Fenster öffnete. Er, es war der jüngere, fragte, ob das in Ordnung sei. Ich bejahte. Beistand zur Staatsgewalt, ich sah mich und meine Situation im Aufwind. Ich schien ganz gut durchzukommen.
Als wir am Revier zum Halten kamen, schien es mir, als wollte einer der beiden mir die Tür aufhalten, was mich wunderte, aber ich war schneller und stand schon neben dem Auto, als er bei mir ankam.
Beim Betreten des Gebäudes kam mir erstmals der Gedanke, dass es vermutlich hilfreich wäre, zu wissen, weshalb ich hier war. Worüber sie mit mir sprechen wollten.
In ruhiger, beruhigender Stimme des Älteren wurde der Name meines besten Freundes genannt und, dass ich jetzt sehr stark sein müsse. Ich verstand es nicht und als sie weitergingen in den nächsten Raum, konnte ich ihnen nicht folgen. Ein Beamter nahm mich am Arm. Ich müsse jetzt sehr stark sein, wiederholte er.
Man hatte ihn heute Morgen im Park gefunden. Kopfschuss, mitten durch die Ohren. Das Elend kniete neben ihm, als man ihn wegtrug. Ich verstand auch das nicht und fragte, was sie denn bitte von mir wollten, das solle man mir doch mitteilen. Identifizieren, wenn es geht. Ich war als seine Vertrauensperson eingetragen, auf einem Zettel, zusammengeknäult in seiner Geldbörse.
Es war ein Anlass. Ich konnte ihn nicht identifizieren, ich hatte mein Augenlicht zuhause gelassen. Ich wusste nicht, was zu tun war. Anscheinend zitterte ich, denn der Ältere legte seine Hand auf meinen Arm. Mein Atem beruhigte sich aber nicht, auch nicht, nachdem eine zweite Hand auf mir zu ruhen kam.
Ich brachte kein Wort heraus, ich wusste nicht, was ich tun konnte. Sollte ich der Polizei vielleicht sagen, dass ich mir nicht sicher war? Nein, das würde mir niemand abkaufen. Entweder er war es, oder er war es nicht.
Ich sollte ihnen einfach sagen, dass ich nicht fähig war, meinen Freund zu erkennen. Schlicht. Das war alles, was ich tun konnte, tun musste. Aber das konnte ich nicht, das würde alles zerstören, mein Leben, wie ich es kannte, wäre vorbei, wenn ich zugeben müsste, ohne mein Augenlicht auszukommen. Zwickmühle. Der Griff an meinem Arm wurde fester und auch das Zittern. Vielleicht zitterte ich nicht, vielleicht schüttelte der Mann mich auch, damit ich zu reden begänne. Nicht einmal das konnte ich unterscheiden. Ich hatte mein Augenlicht zuhause gelassen. Ich würde gestehen müssen.
Doch die Polizisten kamen mir zuvor. Mein Beileid, presste der Jüngere wie einen Befehl zwischen den Lippen hervor. Es klang aufrecht, so als ob er es ehrlich meinte, aber bis jetzt nicht die richtige Form dafür gefunden hätte.
Sie hatten mich aus der Affäre gezogen, meine körperliche Reaktion interpretiert, so dass ich kein Wort sagen musste. Entspannung. Ich hörte, wie eine Decke über etwas Kaltes gezogen wurde, wie sie für einen Moment an der Nase hängen blieb und sie im nächsten Moment zudeckte, für immer. Vielleicht.
Ich drehte mich um und ging, nachdem ich mich vom Griff der Beamten gelöst hatte, wortlos. Ich nahm exakt den selben Weg zur Tür, auf dem ich herein gekommen war. Als ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen hörte, fing ich an zu laufen. Mein bester Freund war vielleicht tot.
Ich wurde blind schneller, ich kannte ja den Weg. Vielleicht. Ich verstand nichts mehr, weil ich mein Augenlicht nicht abnutzen hatte wollen. Hatte ich jemals verstanden? Wie konnte ich glauben, irgendetwas zu wissen, irgendetwas zu kennen, Menschen oder das Geschäft, wenn ich meinen Augen nicht trauen konnte? Die Leute in der Firma, am Parkett hatten mir vertraut, mein Freund nannte mich vielleicht gar seine Vertrauensperson. Ich beschloss, sie nicht zu enttäuschen.
Ich beschleunigte meinen Schritt, ich würde nach Hause laufen und meinem besten Freund, wenn er es denn war, die Ehre erweisen, samt meinem Augenlicht. Schneller. Und von da an würde ich es wieder mit mir führen, denn woher wusste ich denn, was die Menschen um mich wirklich taten? Folgten mir die Beamten? Vielleicht. Schneller. In die nächste Straße links einbiegen, dann geradeaus. Ich dachte daran, einen kleinen Umweg zu nehmen, um die Verfolger abzuschütteln, aber schon im nächsten Moment verwarf ich die Idee eiligst wieder. Sie hatten ja ihr Augenlicht, das brächte also nichts. Stattdessen wechselte ich die Straßenseite. Nicht so hektisch, ich fühlte Schwindel aufsteigen. Sie konnten nicht. Da war niemand. Mein bester Freund war vielleicht tot. Niemand war da. Ich beruhigte mich etwas, musste einen Fuß fest auf den Boden setzen. Schwinden. Vorsicht üben, ich wollte nicht stolpern, also blieb ich stehen.
Mein bester Freund war vielleicht tot. Ich hörte wieder die Decke, die mich zudeckte, kurz.
Ich sollte Blumen kaufen. Vielleicht würde ich ja jetzt das Elend sehen, vielleicht, jetzt wo er weg war, war es immerhin allein. Sie hatten gesagt, es war im Park gewesen. Ich hatte das Gefühl, es war noch in der Gegend.