Uneindeutige happy ends hinterlassen mir immer mehr emotional Unbehagen zurück. Die Menschheit überlebt, aber das Astronautenpaar muss sich in den Weiten der Galaxien erst nach dem Abspann suchen und finden. Ungewisses Auskommen, welches nagt.
Totales Scheitern könnte ich, denke ich, besser verkraften. Aber an Ambiguität im Glück kaue ich schwer. Vielleicht liegt es am Verlust des Körpers, durch den ich die Welt wahrnehme. Der Protagonist Cooper fliegt in der Endszene nochmal hinaus, um Co-Pilotin Dr. Brand zu suchen, doch bevor dieser Handlungsbogen abgeschlossen werden kann, endet der Streifen. Protagonisten sind in diesen handlungsgetriebenen Werken unser Werkzeug, durch welches wir die Diegese erkennen können, sie sind, wenn man weit genug greift, die Schnittstelle, die diese Diegese erst erzeugt. Und wenn Cooper ins Ungewisse verfliegt, verliert das happy end der Diegese ein wenig Wahrheit. Und das erzeugt Unbehagen in mir. Weil mit Cooper der Kontakt zur Welt flöten geht. (Hier schimmert meine gegenwärtige Lektüre Merleau-Pontys durch.)
Abgesehen davon ist natürlich die Darstellung von relativer Zeit fragwürdig, aber jede Darstellung von relativer Zeit ist wohl inhärent fragwürdig, nehme ich mal an. Das kann man also keiner künstlerischen Darstellung ankreiden, denn das kreative und damit immer schon zu einem Grade fragwürdige Darstellen physikalisch komplexer Gedanken ist ja deren Aufgabe, wie manche sagen. Ebenso ist das Erschaffen dieses tiefgreifenden Unwohlseins etwas, was ich mir erwarte mittlerweile.