Kein Schnee im Dorf diesen Winter bleibt er aus und mit ihm die Vorfreude und ihr Gut, wir stehen vor dem Tor in Hemdsärmeln und hoffen, zu erfrieren, das wäre unser größtes Glück, doch erst mit den letzten Thermorezeptoren stirbt die Hoffnung ganz zuletzt, darum haltet hoch das Halluzinogen: Weiße Weihnachten.
Stundenlang in irgendeinem Starbucks gesessen und Weihnachtskarten geschrieben, bei moderatem Weihnachtsgedudel. Ich zeichnete Schneeflocken zu meinen Wünschen.
Dort am Fenster sitzen irische Schauspieler und üben ihren Text für eine sehr deutschsprachige Herbergssuche. Sehr konzentriert. Ich zeichne weiter sehr konzentriert asymmetrische Schneeflocken.
Neben jeden Tisch stehen mindestens zwei volle Einkaufstaschen, die Besitzer verraten mit unruhigen Trinkbewegungen, dass nochmal mindestens ü folgen sollen. Ich zeichne leicht zur Seite hängende Schneeflocken. Irgendwann stehe ich auf, ziehe meinen Mantel an und bringe sie zur Post.
Frohe Weihnachten!