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reading list 2020 journal// Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag

Zum ersten Mal habe ich ein volles Jahr durch „Buch geführt“ darüber, was ich gelesen habe. 32 Bücher angefangen und fertig gelesen im abgelaufenen Jahr. Mehr als in vielen davor, weniger als ich mir im März eingeredet hatte.

Einige waren Rereads, das meiste stand viel zu lange im Bücherregal und bei Moby Dick gab ich auch bei diesem Versuch nach den ersten zweihundert Seiten auf, war mir dann aber eine Weile lang als Hörbuch Begleiterscheinung meiner vermehrten Spaziergangsroutine. November ging gänzlich für den vierten oder fünften Anlauf auf 2666. Nachdem ich das Buch mit mir von Wohnort zu Wohnort gebracht habe, seit das englische Paperback rausgekommen ist und nie über den ersten Teil hinausgekommen bin, versuchte ich es nochmal. Immerhin schreibt Patti Smith nur in höchsten Tönen über das Ding. Und diesmal bin ich dran geblieben. In der Mitte war es immer wieder sehr anstrengend, aber es war eine sehr effektive Anstrengung. Ich verstehe immer noch nicht ganz, warum es Patti Smith so wichtig zu sein scheint, aber ich sehe, wieso es in seiner ewigen Dichte ein gutes Leitwerk gibt.

Meine Favoriten waren/sind:

  • Weather von Jenny Offill => Das Buch, das, obwohl und weil es als Reaktion auf die Trump-Wahl und nicht dessen Präsidentschaft und erst recht nicht auf eine weltweite Pandemie geschrieben worden ist, funktional eine sprachliche Reaktion auf das vergangene Jahr war.
  • The Tradition von Jericho Brown => Der wohl stärkste Gedichtband, den ich bis jetzt gelesen habe.
  • Piranesi von Susanna Clarke => Architektur, leeres Museum zurückerlangt durch die Natur, Erfahrungs-/Erkundungsberichte, … also im Groben genau mein Shit. (In meinem Hinterkopf schwingen schon erste Notizen für eine possible Bühnenadaption herum.)

Was sich in vielen Bereichen schon etabliert hat, zeigt sich auch in meinem Leseverhalten. Um einen Rhythmus beizubehalten, brauche ich Routine und ich muss alles für mich dokumentieren. What else is new. Mal sehen, was sich heuer ausgeht, das flüchtige Ziel von einem Buch pro Woche sei hier mal in den Wind geworfen.

Jänner 2020

    • The three body problem, Cixin Liu
    • The dark forest, Cixin Liu
    • Lob des Schattens, Tanizaki Jun‘ichiro

März 2020

    • The overstory, Richard Powers

April 2020

    • Nachtasyl, Maxim Gorki

Mai 2020

    • MRX Maschine, Luise Meier

Juni 2020

    • Deaths end, Liu Cixin
    • Es fehlt viel, Katharina Braschel
    • A moveable feast, Ernest Hemingway
    • Of mutability, Jo Shapcott

Juli 2020

    • Walden, Henry David Thoreau
    • Naked lunch, William S. Bourroughs
    • Von der Erde zum Mond, Jules Verne
    • 24/7, Jonathan Crary
    • At the existentialist‘s Café, Sarah Bakewell
    • Gestundete Zeit, Ingeborg Bachmann

August 2020

    • Der Ekel, Jean Paul Sartre
    • Kafka on the shore, Haruki Murakami
    • Hollow city, Ransom Riggs
    • Weather, Jenny Offill

September 2020

    • Wolf in white van, John Darnielle
    • South and west, Joan Didion
    • Rückkehr nach Reims, Didier Eribon
    • Herzklappen von Johnson & Johnson, Valerie Fritsch
    • Just kids, Patti Smith

Oktober 2020

    • The tradition, Jericho Brown
    • Echos Kammern, Iris Hanika
    • Moby dick, Herman Melville
    • Kinder der unschärferelation, Valerie Fritsch

Dezember 2020

    • 2666, Roberto Bolaño
    • Piranesi, Susanna Clarke
    • Nichts wird so bleiben, wie es war?, Ulrike Guérot
iterationen ist mein digitales journal.

Iterationen deshalb, weil das hier eine neue Iteration einer alten, sich entwickelten Instanz ist, aber auch weil sich hier immer neue Iterationen von Gedanken finden werden.